Pfarrkirche zum Hl. Ägidius

Um 1130 wird Raach erstmals in Urkunden erwähnt.

Im 14. Jhdt. war Raach ein Vikariat der Pfarre Neunkirchen. So muss es damals eine, wenn auch kleine, Kirche gegeben haben. Bald nach 1570 wird Raach eine selbständige Pfarre unter dem Patronat der Herrschaft Wartenstein.

Das linke Schiff ist wohl der älteste Teil der Kirche. Der jetzige rechte Chor, früher Frauenkapelle genannt, unter dem sich eine Gruft befindet, wurde nach Meinung von Fachleuten um 1370 erbaut. Dieser Chor hat einen 3/8 Schluss, ein Kreuzrippengewölbe auf achteckigen Diensten ohne Kapitell, außen Strebepfeiler. Auf dem Schlussstein ist ein Lamm mit einem Kreuz. Unter dem linken Chor ist eine von außen zugängliche Beinkammer. Dieser Chor und das rechte Schiff wurden bald nach 1500 erbaut.

Auf dem Strebepfeiler an der Südwestecke der Kirche steht die Jahreszahl 1512, die auf diese Bauzeit verweist. Die Herrschaft hatte damals der Georgs-Ritterorden inne. Auch der linke Chor hat einen 3/8 Schluss und ein Netzrippengewölbe auf Säulen mit verstrebten Kapitellen. Dieses Gewölbe gilt als ursprüngliche Schöpfung. Es besteht aus Elementen der Wiener Bauhütte (Rautensterngewölbe) und Formen der Wiener Neustädter Schule (Peter von Pusika), hat gekurvte Rauten und Wappenschilder. Auf dem vorderen Schlussstein steht Andre Arnperger über einem großen Vogel, der auf einem Kinde steht, auf dem anderen die in Initialen A. A.

Nach einem Brand im Jahre 1706 sorgte Pfarrer Ostermon, dessen Grabstein (1729) an der Außenmauer der Kirche steht, für die Wiederherstellung von Kirche und Pfarrhof. 1764 zerstörte ein Sturmwind das Kirchendach, den hölzernen Turm, die Giebelmauer an der Westseite stürzte ein und zerschlug das Gewölbe in beiden Schiffen. 1766 wurde die Kirche repariert. Der gotische Turm erhielt damals den Mansardenhelm. 1861 wurde der jetzige Aufgang zum Orgelchor erbaut anlässlich einer Außenrenovierung.

Unter der Fürstin Franziska von Liechtenstein, geb. Kinsky, wurde die Kirche in den Jahren 1877 von 1880 im Inneren neugotisch umgestaltet. Später kamen wertvolle Holzfiguren aus der Kirche als Leihgaben ins Diözesanmuseum in Wien. In der Kirche stehen teils Abbildungen davon. 1960 wurde die Kirche innen renoviert, 1962 die neue Orgel aufgestellt und 1966 das Kirchendach saniert.

Schließlich erfolgte 1972 die Außenrenovierung. Am 22. Dezember 1974 wurde der neue Volksaltar geweiht. Die Instandsetzung der Beleuchtung und der Kirchenheizung erfolgte 2002. Mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes, des Landes NÖ und der Erzdiözese wurde von Mai bis Juli 2004 eine große Innenrenovierung der Kirche durchgeführt, bei der die, unter drei Anstrichschichten gefundene, ocker farbige Urschicht wieder hergestellt wurde. Im Nov. 2004 erfolgte eine gründliche Orgelreinigung mit anschließender Neuintonierung.

Allgemeine Pfarrdaten

Pfarrkirche zum Hl. Ägidius (Fest am 1. September)
Vikariat im 14. Jahrhundert, Pfarre nach 1570

Adresse:

2640 Raach 10

Pfarr-Nummer:

9303

Pfarrer:

Mag. Ernst Pankl

Erreichbar:

2640 Gloggnitz, Hartholzstraße 5
Tel. u. Fax: 02662/42 259
office@pfarre-gloggnitz.at

Pfarrhof Raach, jeden Freitag von 17:30 bis 18:30 Uhr (kein Telefon)

Matriken:

seit 1707

Katholiken:

247

Kirchweihfest:

2. Sonntag nach Ostern

Kirtag:

17. Jänner (Fest des Mönchvaters und Viehpatrons Antonius des Einsiedlers)

Kommunikationsorgan:

Raacher Pfarrbote (erscheint 14-tägig)

Kirchenbücher online

Link zu den Kirchenbücher der Pfarrkirche Raach

Kontakt

Kontaktdaten von Pfarrkirche zum Hl. Ägidius
AdresseRaach 10
2640 Raach am Hochgebirge

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